Davies: Der Leuchtturm
Von Joachim Lange, opernwelt, Juni 2002

Mit den kleinen Produktionen auf seiner Hinterbühne hat das Opernhaus Halle meistens Glück. Auch diesmal: obwohl das Rätsel bleibt. Zumindest wenn man auf die Worte der Geschichte hört – in der Musik aber erahnt man so etwas wie eine Höllenfahrt.
…den Blick in die gähnende Dunkelheit und Höhe des Schnürbodens gerichtet, so sitzt der Zuschauer gleichsam mit in der Falle. Ein Treppenkonstrukt und ein Metallrost deuten sparsam das Innere jenes ominösen Leuchtturms an, von dessen letzter, so rätselhaft abhanden gekommener Dreimann-Besatzung Peter Maxwell Davies’ Kammeroper seit ihrer Uraufführung vor 22 Jahren so bühnenerfolgreich und theatereffektvoll erzählt.

 

75 Minuten, die sich eisern aufs Gemüt legen
Von Peter Korfmacher, Leipziger Volkzeitung, 30.04.2002

…So verstellt nichts die Sicht auf die Protagonisten auf der kargen Bühne (Juan León). Da wird der Abstand so klein, dass es bisweilen kaum auszuhalten ist…
Der Intensität dieses bemerkenswerten Theaterabends schadet dies nicht. Applaus ohne Ende – sollte man gesehen und gehört haben.

 

Das Heulen der Bestie
Von Eckehard Pistrick, Mitteldeutsche Zeitung

Das in seiner Schlichtheit und Monumentalität überzeugende Bühnenbild von Juan León korrespondiert in erster Linie mit der rationalen Ebene des Werks. Seine kolossalen Lichtbündel, Blendscheinwerfer und farbintensiven Wände verleihen dem Bühnengeschehen Schärfe und Unmittelbarkeit…
Die mutige Neuinszenierung von Maxwell Davies’ „Der Leuchtturm“ repräsentiert fantasievolles, zeitgenössisches Musiktheater voll unerwarteter Intensität.

 

Originalbrief