Sunny startet sonnig
Tosender Applaus für die Premiere in Schwerin
Von Karin Gustmann, Ostsee Zeitung, 26.08.2002

Und um weiter im sportlichen Bild zu bleiben, bereits die erste Premiere der Spielzeit 2002/2003 war ein Volltreffer, Goldmedaillen-verdächtig: Es gab mehr als zehn Minuten lang tosenden Applaus für Solo Sunny, die Theaterfassung des Films von Konrad Wolf.
Die Kostüme von Pascale Arndtz und das Bühnenbild von Juan Leon fordern die Phantasie und das Erinnerungsvermögen der Zuschauer heraus. Jeder möge sein Detail wieder finden ohne in Nostalgie oder gar Ostalgie zu verfallen.

 

Intensives Leen hin zur Intensivstation
Von Manfred Zelt, Schweriner Volkszeitung, 26.08.2002

Den Charme überdimensionierter Kulturhäuser von einst hat Juan León in einer Simultanbühne mit Nebenschauplätzen markiert. Es ist, als dunstete sie nach schalem Bier, billigem Parfüm, Brigadeabend. Hier ersetzt Regisseur Ralph Reichel, mal lakonisch, mal aufgedreht, die Großaufnahmen des Films durch Milieu: Desillusion, Aggression, Sexklima, vergebliches Liebesbemühen.

 

Verwaltung Mensch, Abteilung Selbstmord
Von Dieter Kranz, Theater heute

Als Spielort wählt er einen Saal, der mit seinem ramponierten Charme aus besseren Zeiten als Auftrittsort einer Tanzkapelle durchaus akzeptiert werden kann. Der Bühnenbildner Juan Leon hat diesen Grundbau mit eincollagierten Spielinseln für Sunnys und Ralphs Wohnung versehen und variabel gelassen für Verwandlungen, die von der Spieltruppe selbst bewältigt werden können.